SETTER  IN NOT

SHANTY

Rasse:English Setter
Geb.:8. September 2005
Größe:ca. 58 cm
Charakter: Sensibler und vom Leben gebeutelter Setterbub auf der Suche nach Liebe und Verständnis, gut verträglich mit Rüden und Hündinnen, zurückhaltend fremden Menschen gegenüber aber schmusig und lieb mit vertrauten Personen, zeitweilig noch sehr nervös und ohne Vertrauen ins Leben aber auf dem Weg der Besserung, nicht zu kleinen Kindern und Kleintieren.

Shanty gehört zu den Hunden, die doppelt gestraft sind. Er ist nicht nur von seinem vorherigen Besitzer ausrangiert worden und landete auf der Straße. Zusätzlich hatte er noch mit einem Geschwür in seiner linken Gesichtshälfte zu kämpfen - vermutlich der Grund, warum er ausgesetzt wurde.

Als die Gesundheitsbehörde uns Shanty brachte, war er frisch kastriert, frisch im Gesicht operiert und durch seine Zeit auf der Straße abgemagert bis auf die Knochen. Dazu war das Häufchen Elend von einem Hund ausgesprochen verängstigt und nervös – allzu viel Gutes hat Shanty in seinem Leben von den Menschen noch nicht erfahren.

Er ist auch nach einigen Wochen der Eingewöhnung noch etwas handscheu und weicht Menschen erst mal aus. Wenn er allerdings Vertrauen gefasst hat, wird er zu dem Intensiv-Schmuser, der in jedem Setter steckt. Dann findet er auch zu einer sanften Ruhe zurück, die diesen Hunden oft eigen ist. Allerdings lässt sich bei Shanty die Ruhe schnell erschüttern. Und bei allem, was ihn ängstigt, reagiert er mit zurückhaltender Nervosität. Im Zweifelsfall schnappt er sogar mal in Richtung der Bedrohung, die er empfindet. Allerdings versucht er nur, sich zu verteidigen, ernsthaft beißen will er nicht. Und solange man ihm Frieden und Sicherheit gibt, zeigt er dieses Verhalten nie.


Das Geschwür saß in seiner linken Gesichtshälfte und man hatte erst angenommen, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelte. Bei der postoperativen Gewebeuntersuchung hat es sich glücklicherweise als gutartiger Abszess entpuppt. Das macht uns um so glücklicher, weil die Geschwulst so ungünstig am Wangenknochen und in Augennähe saß, dass sie nicht restlos entfernt werden konnte. Seit der OP geht es Shanty nun wieder blendend, er nimmt langsam zu und verliert nach und nach sein skelettartiges Aussehen.


Shanty ist ansonsten ein typischer Setter mit allen Vorzügen und Besonderheiten dieser Rasse. Er ist ausgesprochen menschenbezogen, sobald er seine Vorbehalte einem Fremden gegenüber beiseite gelegt hat. Sensibel und intelligent reagiert er schnell auf alles, was man von ihm möchte. Der ausgesprochen aktive Hund braucht viel Bewegung und möchte sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet werden. Vermutlich verfügt er über eine geregelte Portion Jagdtrieb, denn er dürfte früher als Jagdhund eingesetzt gewesen sein.


Sowohl mit Rüden als auch mit Hündinnen versteht Shanty sich prächtig. Er lebt im Canile mit zwei Rüden in einem Gehege zusammen und das funktioniert problemlos. In seinem neuen Haushalt können also gern andere Hunde sein. Kleintiere sollte es dort aber besser nicht geben, denn wir können nicht dafür garantieren, dass er sie nicht als Beute empfindet. Und auch für Kinder ist Shanty durch seine schlechten Erfahrungen und den Willen, sich notfalls zu verteidigen nur bedingt geeignet. Sie sollten auf alle Fälle schon größer und hundeerfahren sein. Am liebsten hätte er seine Menschen wohl für sich allein.


Die sollten auf alle Fälle sehr aktiv und hundeerfahren sein, schon mal etwas mit Jagdhunden - besser noch mit Settern - zu tun gehabt haben und genügend Sensibilität besitzen, um Shanty über seine schlechte Vergangenheit hinweg zu helfen. Ein eigenes Grundstück wäre klasse. Mit den richtigen Zweibeinern an seiner Seite wird der schöne Rüde sich zu einem Traumsetter entwickeln.

Dass Shanty mit all seinen Handicaps keine gute Voraussetzung für eine Vermittlung mitbringt, ist uns durchaus klar. Trotzdem würden wir uns freuen, wenn es Menschen gibt, die Shanty trotzdem eine Chance auf ein beschütztes und geborgenes Leben in einer Familie geben. Es wäre vermutlich das erste Mal, dass er so etwas wie Liebe und Zärtlichkeit von 'seinen' Zweibeinern bekommt und das ist genau das, was ein Setter braucht, um sich wohl zu fühlen.

Patengeschenk vom 22. April 2011

Shanty hatte das Glück, kurz vor Ostern ein Patengeschenk zu bekommen. Das teilte er sich zwar mit O'Hara, aber das Paket war so reichlich bestückt, dass für beide mehr als genug drin war. Der sensible Setterbub war sehr aufgeregt, als wir damit in sein Gehege kamen. Er hat immer einen hohen Aktionspegel, denn er lebt in dem lauten Tierheimbetrieb unter Dauerstress. Aber nun wusste er gar nicht mehr, ob er vor Glück lieber die Wände hochgehen sollte oder ob es wichtiger war, die leckeren Sachen in Ruhe zu untersuchen. Er entschied sich dann für Zweiteres, seine empfindliche Nase war von all den ungewohnten Gerüchen binnen kürzester Zeit doch so in Anspruch genommen, dass er nicht widerstehen konnte. Und als er erst begriffen hatte, was der große Karton bedeutet, war er kaum mehr zu bremsen. Schnell hatte er raus, wie er den Inhalt von seinen lästigen Hüllen befreien konnte und dann stopfte er alles, was ihm in die Quere kam, fröhlich in sich hinein.

Zwischendurch startete er immer wieder Attacken gegen die Gehegegitter, und es war nicht klar, ob er das tat, um imaginäre Feinde zu vertreiben (die weit und breit nicht zu sehen waren) oder ob er damit einfach nur allen verkünden wollte, was für einen Glückstag er gerade hatte.

Nachdem der erste Hunger gestillt war, fand er endlich die Muße, sich den Rest des Inhalts etwas genauer anzusehen. Er entschied schnell, dass es viel zu unsicher war, all die schönen Dinge einfach unbeaufsichtigt herum liegen zu lassen. Erst sammelte er ein, was immer in seinem Maul Platz hatte (er kam immerhin auf fünf Pansen-Streifen und einen Kauknochen gleichzeitig!), dann schleppte er alles auf seine neue Decke und verwahrte es dort. Der Rest wurde unter dem Futternapf eingegraben (einen kleinen Vorrat durfte er im Gehege behalten). Nachdem auch seine Zwingernachbarn ein klein wenig von dem prachtvollen Geschenk naschen durften - sie sollten schließlich nicht nur zusehen - verabschiedeten wir uns von Shanty und brachten den Rest seiner Geschenke in Sicherheit, damit er noch ein paar mehr Tage etwas davon haben würde.

April 2011

Michaela Amann hat Shanty für sich entdeckt und möchte ihm zeigen, dass auch er nicht ganz vergessen wird.
Im Namen von Shanty herzlichen Dank! Team adopTiere

Alle Hunde lieben Laura 1. Mai 2011


Dass Laura mit ihrem umfassenden Verständnis für die Hunde von Canalba einen hohen Beliebtheitsgrad bei den Fellnasen erreicht hat, haben wir an anderer Stelle schon erwähnt. Shanty gehört zu den Hunden, für die Laura eine der wenigen Freuden im Alltagsdasein darstellen. Der sensible Rüde, der mit hochgradigem Stress auf den Tierheimalltag reagiert, ist glücklich, wenn jemand in sein Gehege kommt, der ihn versteht und vor dem er keine Angst haben muss. Denn Angst bestimmt Shantys Leben, auch wenn er mit Aggression - sprich Schnappen - auf Situationen reagiert, die ihn stressen. Böse ist er deswegen noch lange nicht. Wenn Laura da ist, ist er glücklich und alles ist gut. Was Menschen ihm wohl schon angetan haben mögen, um den eigentlich sanften Kerl so sehr aus seiner ursprünglichen Fassung zu bringen?

Ansprechpartner:Tanja von Schlichting
EPost:tanja.von.schlichting@adoptiere.eu
Fon:0174-2082730

Italienische Hunde 0